2.1 Installation
Die Installation von SEBLOD ist sehr einfach. Wie in Joomla! gewohnt, wird das gezippte SEBLOD-Package direkt über Erweiterungen: Installieren in Joomla! integriert.
Bild 2.1: Die Installation läuft nach dem gewohnten Schema ab.
Der Installationsvorgang dauert ein wenig. Je nach Internetverbindung kann das schon einmal zwei, drei Minuten Zeit in Anspruch nehmen. Dafür legt SEBLOD 19 neue Datenbanktabellen an und installiert einige neue Dateien. In seltenen Fällen kann es dabei auch zu einem Time-out kommen.
Eine mögliche Abhilfe besteht darin, dass Sie den Link des Downloads auf SEBLOD.com kopieren und ihn direkt im Register Von Webadresse installieren unter Erweiterungen: Installieren eingeben.
Oder Sie laden das Paket per FTP in das tmp-Verzeichnis und installieren es vom Register Aus Verzeichnis installieren aus.
Sollte das auch keine Abhilfe bringen, gibt es eventuell noch die Möglichkeit, unter Erweiterungen: Installieren auf der linken Seite die Warnungen auszuwählen und über die angebotenen Optionen (Schaltfläche oben links) den Aktualisierungszwischenspeicher nach oben zu setzen.
2.2 Apps downloaden und installieren
Wenn Sie fertige Apps installieren möchten (vom SEBLOD-Team werden beispielsweise einige fertige Apps angeboten), installieren Sie sie ebenfalls über Erweiterungen: Installieren, also so, wie Sie es kennen.
Ihre eigenen Apps mit allen Feldern und Formularen können Sie sehr einfach downloaden, indem Sie im Apps-Verzeichnis den blauen, nach unten weisenden Pfeil anklicken.
Bild 2.2: Die eigene App downloaden
Zum einen können Sie so sehr einfach eine Sicherheitskopie Ihrer selbst erstellten App anlegen, zum anderen können Sie so natürlich eine App auch weiterreichen. Sie haben auch die Möglichkeit, lokal in aller Ruhe eine App zu entwickeln und sie erst, wenn alles fertig und getestet ist, in Ihr Live-System zu laden.
Sie speichern mit dem Download-Button Ihre komplette App, also auch alle Einstellungen, die Sie bei den Feldern und Formularen gemacht haben, und natürlich auch alle zugehörigen Formulare und Suchmasken. Wenn Ihre App weitere Untergruppierungen hat, werden diese ebenfalls gespeichert. Wenn Sie nicht die ganze App, sondern nur Teilgruppen der App sichern möchten, klicken Sie nicht den größeren blauen Pfeil, sondern den in der Zeile stehenden kleineren Pfeil an. Damit können Sie Ihre
App beispielsweise lokal weiterentwickeln und anschließend Ihre bestehende App einfach erweitern.
Was es mit den einzelnen Gruppierungen auf sich hat, werden Sie im weiteren Verlauf des Buches erfahren.
2.3 SEBLOD spricht deutsch
SEBLOD spricht auch deutsch. Es gibt zwei voneinander unabhängige Sprachversionen. Die eine kann nach einigem Suchen im SEBLOD-Forum gefunden werden und wird von Pierre Corell[1] entwickelt. Leider stagniert die Sprachversion seit Monaten (Stand: Oktober 2014).
Des Weiteren gibt es eine wirklich sehr gute und sehr umfangreiche Übersetzung von Paul Brand[2]. Paul hat nicht nur die Sprachdateien von SEBLOD, sondern auch die allermeisten Plug-ins in die deutsche Sprache übersetzt. Zudem lässt sich die jeweils aktuelle deutsche Sprachdatei einfach über das Kontrollzentrum in Joomla! aktualisieren.
In diesem Buch finden sich Screenshots von beiden Übersetzungen. Das liegt daran, dass Paul erst etwas später mit der Übersetzung begonnen hat.
2.4 Grundsätzliche Funktionsweise
Als ich das erste Mal SEBLOD installiert hatte, habe ich einige Male mehr oder weniger unkontrolliert hin- und hergeklickt und dann das Ganze wieder deinstalliert, weil ich nicht wirklich durchgestiegen bin. Tatsächlich präsentiert sich SEBLOD zunächst nicht unbedingt innovativ und auf den ersten Blick etwas unübersichtlich. Beginnt man aber, etwas Ein- und Überblick zu bekommen, wird die Struktur stetig nicht nur übersichtlicher, sondern auch logisch.
Das Faszinierendste ist für mich dabei die Erkenntnis gewesen, dass SEBLOD im Grunde genommen stets der Joomla!-Mimik folgt, also nicht etwas gänzlich Eigenes macht und Joomla! überstülpt, sondern mit dem Joomla!-System selber arbeitet und somit eine problemlose Zusammenarbeit der hauseigenen Funktionen von Joomla! mit und innerhalb von SEBLOD ermöglicht.
Bild 2.3: SEBLOD 3.x im Überblick
SEBLOD legt neue Beiträge an.
Auf diesen lapidaren Satz könnte ich SEBLOD beinahe reduzieren. Bleiben wir zunächst bei dieser vereinfachten Feststellung, dann bemerken wir, dass wir zwar jede Menge eigener Erweiterungen mit SEBLOD machen können, die Verwaltung dieser eigenen Inhalte aber am Ende nichts weiter als Beiträge sind. Beiträge wiederum können auf vielfältige Weise per Menü angesprochen und gestaltet werden. Diverse Module greifen direkt auf Beiträge zu, die Suche sowieso, und die Rechteverwaltung von Joomla! weiß einiges mit Beiträgen und davon ableitend der Menüführung anzufangen.
Dadurch benötigt SEBLOD keine eigene Rechteverwaltung, weil SEBLOD einfach die vorhandene benutzt – ebenso wie die Navigation und vieles andere mehr.
SEBLOD ist komplett in Joomla! integriert. Um es durchschaubarer zu machen, werfe ich einen schnellen Blick in die einzelnen Bereiche.
2.4.1 App-Folder
»App« ist eigentlich etwas irreführend oder zumindest recht verwirrend, weil jeder Apps im Zusammenhang mit mobilen Endgeräten kennt und der Programmierer aus der »App« noch die »Applikation« zaubert. Ich persönlich neige dazu, den »AppFolder« eher mit »Struktur« gleichzusetzen, der Struktur unserer eigenen Erweiterung in SEBLOD, zu der dann Felder und Formulare gehören. Andererseits lässt aber das Wortkürzel »App« auch erkennen, was SEBLOD genau macht: eine eigene
Applikation, eine eigene Erweiterung.
Im einfachsten Fall besteht unsere SEBLOD-Erweiterung aus einem einzigen Bereich, also einer sehr klaren und ausgesprochen überschaubaren Struktur.
Weiter unten in diesem Buch bauen wir uns eine einfache News-App zusammen. Diese Newserweiterung wird aus einem Titel, etwas Text, einem Bild und einem Link bestehen. Im App-Folder bietet sich als Bezeichnung News an. Die vier Felder werden wir dieser Struktur zuweisen und am Ende dafür sorgen, dass das auch vernünftig ausgegeben wird.
Zusammenfassend: Der App-Folder gibt die grobe Struktur unserer SEBLOD-Erweiterung vor. Fügen wir Felder und Formulare hinzu, entsteht am Ende eine App.
2.4.2 Formulare und Inhaltstypen
An dieser Stelle sorgen Sie endlich dafür, dass es auch Formulare zum Ein- und Ausgeben von Daten gibt. Sie legen selbst fest, ob Inhalte nur im Backend vom Admin oder auch von berechtigten Benutzern im Frontend eingegeben werden können. Sie entscheiden, wie Ihre Inhalte ausgegeben werden – sowohl was das Layout als auch den Inhalt und Form betrifft. So steht ein Intro zur Verfügung für den schnellen inhaltlichen Überblick und die detaillierte Sicht. Wie genau Sie was definieren, bleibt selbstverständlich vollkommen Ihnen überlassen.
2.4.3 Felder
Wie bereits erwähnt, werden in diesem Register die Felder unserer App erstellt. In meinem Beispiel mit den News erstelle ich die vier Felder Titel, Text, Bild und Verweis und weise sie meinem App-Folder zu.
Möglich ist an dieser Stelle natürlich auch, statt einer eigenen App eine bereits vorhandene zu erweitern, beispielsweise die Joomla!-Beiträge, wie wir sie bislang kennen. Sie können zwar auch Felder direkt bei den Formularen und Inhaltstypen zuweisen, aber hier sind die Übersicht und die Handhabung etwas besser.
2.4.4 Listen & Suchtypen
Ich kann die News in meinem Beispiel auflisten, indem ich nur den Titel anzeige, oder ich kann die Auflistung als Blog mit dem Text und dem Verweis darstellen oder – wie Sie es möchten. Hier bestimmen Sie, wie solche Listen aussehen sollen.
Und auch die Suche können Sie selber bestimmen. Da Sie auch Abhängigkeiten definieren können – beispielsweise Dieses Feld wird erst angezeigt, wenn in dem Feld dieses und jenes steht –, können Sie bereits erahnen, dass Sie vielfältige Suchmuster erschaffen können. Sie entscheiden, was gesucht und wie es ausgegeben wird.
2.4.5 Templates
Das hat mich anfangs sehr verwirrt: Unter Templates versteht man in Joomla! stets Design und Layout einer Website. Tatsächlich finden sich auch die mitgelieferten SEBLOD-Templates in der Template-Übersicht wieder – allerdings mit dem strikten Hinweis, dass sie sich nicht zur Seitenanzeige eignen. Probieren Sie es dennoch aus, passiert nichts Sinnvolles auf Ihrer Webseite.
Template und Template
SEBLOD unterscheidet zwischen – Template und Template. Falls Sie gerade die Augen verdrehen sollten – ich bringe gleich Licht in diese Merkwürdigkeit.
Wenn Sie einen Beitrag in Joomla! eingeben, dann sehen Sie oben zunächst den Titel, daneben die Kategorieauswahl, darunter den Editor, darunter unter anderem die Bilder und Links, rechts neben dem Editor ein paar Details zum Auswählen und weitere Tabs mit verschiedenen Einstellungen. Dieser ganze Bereich wird in SEBLOD Template genannt.
Zudem gibt es das Template nur und ausschließlich für die Eingabe des Beitrags. Dessen Aussehen können Sie umgestalten, indem Sie bestimmen, an welcher Stelle was abgebildet wird, indem Sie die einzelnen Felder einfach anderen Positionen zuordnen oder indem Sie ein ganz neues eigenes Template entwickeln.
Bild 2.4: Template-Positionen in SEBLOD
Zusammengefasst bedeutet das: Das SEBLOD-Template umfasst nur den Inhaltsbereich, nicht das Gesamtaussehen der Website. Dieser ganze Ablauf ist am Ende ein einzelner Beitrag, bestehend aus Struktur – Feldern – Form und gegebenenfalls eigenen Auflistungen und Suchen.
Was ich eben erklärt habe, gilt ebenso für Kategorien, die Sie umgestalten können, wie auch für Benutzer und Benutzergruppen, die Sie so nach Ihrem eigenen Gusto anlegen können.
Und alles läuft stets wie gehabt innerhalb von Joomla!. Mit SEBLOD erstellen Sie sich zwar Ihre eigenen Ein- und Ausgabemasken, handhaben anschließend aber alles im normalen Joomla!-Kontext.
Meine News-App (die im nächsten Kapitel angelegt wird) sieht zwar komplett anders aus als ein Joomla!-Beitrag, wie wir ihn bisher kennen, aber ich kann diese selbst erstellten News ganz normal, und wie wir es bisher kennen, im Menü ansprechen – als Kategorieblog und Liste, als Einzelverlinkung oder als Archiv. Und ebenso kann ich mit der Rechteverwaltung auf diese Beiträge zugreifen, und mir stehen somit alle Joomla!-Möglichkeiten offen.
Bei anderen CCKs haben Sie hingegen meist das Problem, dass Sie das dort Erstellte nur so verarbeiten können, wie es das jeweilige CCK vorgibt. Die gewonnene Freiheit des CCK wird oft mit Einschränkungen der Weiterverarbeitung wieder zunichtegemacht. Nicht so in SEBLOD.
[1] http://joomla-praxis.de oder http://pierre-corell.net/
[2] http://seblod.inetserv.net